Sie haben sie wahrscheinlich schon auf ihrem Fahrrad getroffen, wenn sie durch Euronat fährt, um die Katzen zu füttern, die sie auf dem Gelände gefunden hat. Petra ist eine der “kleinen Helfer” von Euronat, eine diskrete Frau, die jeden Tag damit beschäftigt ist, uns das Leben leichter zu machen. Unerschütterlich kümmert sie sich sommers wie winters um die Katzen, die wir unabsichtlich (oder nicht???) auf dem Grundstück zurückgelassen haben… Ohne sie würden diese sich vermehren, bis sie sehr störend und unkontrollierbar werden…
Wir wollten Petra treffen, damit sie uns von ihrer Arbeit erzählt, von ihren Erfolgen und auch von ihren Schwierigkeiten…
Frage: Wie kam es dazu, dass du dich um Katzen gekümmert hast?
PZ: Ich bin durch meine eigene Katze in diese Situation geraten; andere Katzen kamen zu mir, um zu fressen, Streuner; man hilft gerne und ich dachte: “Warum nicht”. Ich hatte keine Ahnung, worauf ich mich einließ.
Wir haben uns vor 15 Jahren hier niedergelassen und der Winter ist sehr eintönig, warum also nicht helfen? Die Realität war anders als heute, außer dass es damals nur zwei Katzenunterkünfte gab, zu denen ich Futter bringen musste. Aber ich erkannte schnell das Problem: Es gab viele hungrige Katzen und vor allem waren sie weder kastriert noch sterilisiert. Also kaufte ich eine Falle und fing sie nach und nach ein, was nicht immer einfach war; man musste sie erst einmal anlocken. Dann steckte ich sie in eine Kiste und nahm sie mit nach Hause. Ich ging morgens um 9 Uhr zum Tierarzt und holte sie abends wieder ab. Dann ging ich nach Hause und wenn alles gut lief, ließ ich sie dort, wo ich sie gefangen hatte. Und so kam es, dass wir in 15 Jahren 150 Katzen sterilisieren oder kastrieren ließen. Ich bin also kilometerweit zum Tierarzt gefahren, ohne jemals einen Cent dafür zu bekommen.
Da ich seit 15 Jahren zum Tierarzt in Soulac gehe, bekomme ich dort immer einen Termin und konnte einen Preis für die Behandlungen erzielen.
Frage: Wo kommen all die Katzen her?
PZ: Das ist eine gute Frage, die uns schon tausendmal gestellt wurde. Wenn ich das wüsste, würde ich die Katzen in kürzester Zeit dorthin zurückbringen, wo sie hergekommen sind, das können Sie mir glauben.
Meiner Meinung nach werden die meisten Katzen absichtlich hier ausgesetzt. Sie werden vielleicht von Arbeitern und Reinigungspersonal hierhergebracht oder wahrscheinlich auch von Restaurantangestellten zurückgelassen, wenn die Saison vorbei ist; sie bleiben in Euronat, weil einige Urlauber sie wissentlich oder unter unglücklichen Umständen hier aussetzen, weil sie sich nicht rechtzeitig um ihr Tier gekümmert haben. Auch kleine Katzen, die noch nicht einmal ihre Augen geöffnet hatten, wurden in den Wäldern ausgesetzt. Und ich könnte Ihnen noch viele weitere traurige Geschichten erzählen. Aber nicht nur Katzen, sondern auch Hunde wurden hier allein gelassen. Manchmal findet sich eine Familie, die bereit ist, sie aufzunehmen. Oft fragt man sich, was für Menschen solche Taten vollbringen können, indem sie Tiere absichtlich aussetzen.
Es gab aber auch schon schöne Geschichten. Besitzer kamen aus Spanien, Marseille, Lyon oder Deutschland, um ihre Katzen zurückzuholen. Oder wenn es Nachwuchs gab, wurden sie adoptiert und haben so ein neues Zuhause gefunden, was immer eine große Freude ist.
Immer mehr Urlauber nehmen ihre Katzen mit in den Urlaub, die Tendenz ist steigend, und manchmal fängt es schon am ersten Urlaubstag schlimm an. Auto offen, Haus offen. Die Katze saust los. Und dann steht sie wieder vor der Tür und die Besitzer wissen nicht, wie sie sich verhalten sollen. Es ist empfehlenswert, abends eine Schale mit Trockenfutter vor die Tür zu stellen… Meistens, wenn alles ruhig ist, kommt die Katze dann zurück, aber muss man wach bleiben, um sie zu begrüßen… Im schlimmsten Fall läuft sie wieder weg und dann haben wir ein Problem, wenn die Urlauber wieder nach Hause müssen.
Euronat sollte die Urlauber stärker darauf aufmerksam machen, dass die Sommerurlauber als Eigentümer ihre Tiere zurücknehmen müssen. Auch die Sicherheitsbeauftragten sollten für Euronat mehr darauf achten. Denn eigentlich ist es nicht unsere Aufgabe, uns um die zurückgelassenen Tiere zu kümmern. Wir tun dies seit all den Jahren ehrenamtlich, denn was würde sonst aus ihnen werden? Wir fragen uns, wie Euronat das Problem lösen würde.
So kümmern wir uns seit einigen Jahren um einen konstanten Bestand von 20 kastrierten Katzen. Die meisten von ihnen sind bereits älter, zwischen 10 und 20 Jahre alt. Auch viele Urlauber, die jedes Jahr kommen, freuen sich, wenn sie die Katzen an ihrem Urlaubsort wiedersehen. So haben sich auf ihrer Ebene freundschaftliche Beziehungen zu den Katzen und zu uns entwickelt.
Urlaubern, die eine Katze haben, raten wir aber immer, ihr Tier möglichst zu Hause zu lassen. Denn hier ist nicht das Paradies, das Leben ist zu jeder Jahreszeit hart und stressig für diese Tiere, glauben Sie uns. Wenn sie das tun, ersparen sie ihrer Katze viele Probleme – und uns auch.
Frage: Wie nehmen die Katzen die Pflege an?
PZ: Wenn man ein verängstigtes Tier zufällig findet, dauert es meist eine Weile, bis es Vertrauen gefasst hat. Das geht natürlich immer über Futter und persönliche Ansprache. Sie sind äußerst dankbar für alles, was man tut, um ihnen das Leben hier ein wenig zu erleichtern. So sind sie an feste Essenszeiten und liebevolle Worte gewöhnt, die mit vielen Streicheleinheiten einhergehen. Ob man will oder nicht, es entwickelt sich eine sehr enge Beziehung, das ist ganz normal.
Ich bin seit drei Jahren von ganzem Herzen dankbar für eine Katzenfreundin, die mir wunderbar hilft, wenn sie da ist. Es ist eine große Erleichterung für mich, dass wir uns auf diese Weise die Arbeit teilen. Ich danke auch allen Hausbesitzern herzlich, wo die Katzen ein Zuhause gefunden haben, die uns entlasten, indem sie sich um die Katzen kümmern.
Seit Jahren gibt es aber auch Probleme mit Hunden, die nicht an der Leine geführt werden oder einfach unbegleitet herumstreunen gehen. Sie fressen oft das Futter der Katzen und das ist nicht normal, zumal die Besitzer das auch wissen. Sie kümmern sich nicht darum, woher wir das Geld für das Futter bekommen, dass wir auf Spenden angewiesen sind. Und wenn wir sie darauf ansprechen, antworten sie: “Ja, ich weiß”, aber es ändert sich nichts.
Wir haben das Essen bereits auf Tische gestellt, aber die Hunde springen auch darauf. Das ist ein ewiges Problem.
Wegen der Corona haben wir seit drei Jahren keinen Kuchenverkauf zu Ostern mehr durchgeführt. Natürlich vermissen wir diese Einnahmequelle sehr. Ich weiß nicht, wann wir wieder die Gelegenheit zu einem Verkauf haben werden und ob wir ihn durchführen können. Viele von denen, die früher gerne Kuchen gebacken haben, sind nicht mehr da oder zu alt geworden und sagen, dass sie nicht mehr helfen können.
Frage: Wie hoch sind die jährlichen Kosten?
PZ: Jedes Jahr brauchen wir 2.500 bis 3.000 Euro für Futter und Tierarztkosten.
Frage: Wie kann man dir helfen?
PZ: Wir würden der IFE raten, mit Euronat zu sprechen, damit die ankommenden Personen ihre Tiere wieder mitnehmen, wenn sie Euronat verlassen. Die Regeln für den Umgang mit den Tieren im Gelände sollten grundsätzlich auch von Euronat bekannt gegeben und kontrolliert werden.
Es wäre sehr schön, wenn wir ein paar Leute finden würden, die Tiere lieben, sich mit Katzen auskennen und uns so helfen könnten, vor allem, wenn wir nicht vor Ort sind, sei es wegen Krankheit oder Reisen. Sie könnten uns auch einfach ab und zu oder regelmäßig helfen, das würde uns weniger Arbeit machen und es wäre einfacher für uns.
Frage: Können sich ältere Katzen noch an ein neues Zuhause gewöhnen?
PZ: Aber natürlich! Sie sind alle liebenswert und dankbar für jede Aufmerksamkeit, weil sie kein einfaches Leben hatten. Manchmal scheinen sie dankbarer zu sein als manche Menschen. Deshalb freuen wir uns, wenn eine Katze ein gutes Zuhause findet.
Euronat wird von vielen als Paradies wahrgenommen, und das ist nur für Haustiere der Fall, die ein Zuhause haben.
Wir wünschen uns, dass die Katzen hier in Euronat ein erträgliches Leben haben, dass die Tiere hier in Würde alt werden können, ohne dass ihnen jemand etwas antut. Wir alle wollen hier in Frieden leben, und Euronat sollte für jeden Hund und jede Katze ein friedlicher Ort sein.
In diesem Sinne: Bleiben Sie an unserer Seite; wir freuen uns über jede Spende, sei sie materiell oder finanziell.
Und zum Schluss ein Gedanke, der Oscar Wilde zugeschrieben wird:
Katzenliebhaber sind insofern anders, als sie keine blasierten Typen sind. Wie könnten sie das auch sein, wenn eine Katze ihr Leben bestimmt?
Das Gespräch führten C. Büttner und E. Schwichtenberg
Transkription und Übersetzung: O. Henneguelle und C. Büttner
Wenn Sie der Meinung sind, dass Petras Arbeit gut für Euronat ist und Sie sich daran beteiligen möchten, können Sie dies tun
– entweder indem Sie sich verpflichten, ihr von Zeit zu Zeit oder regelmäßiger zu helfen oder auch, wenn sie verreisen muss, je nach Ihrer Verfügbarkeit. Kontaktieren Sie sie in ihrem Haus in der Andes 2.
-oder indem Sie ihre Arbeit finanziell oder mit Sachspenden (Katzenfutter…) unterstützen, die Sie bei ihr in Andes 2 abgeben können.
Bankverbindung von Petra Zidek :
Crédit Agricole d’Aquitaine
FR 76 1330 6000 4208 4724 9108 030